Contao und Moodle - eine Zweckehe
Contao (ein Content Management System, CMS) und Moodle (ein Learning Management System, LMS) sind zwei unterschiedliche, aber sehr gut kombinierbare Systeme, besonders in der Lehre. Hier ein Vergleich mit einem Fokus auf Einsatzszenarien und geeignete Aufgabenbereiche:
Vergleich: Contao vs. Moodle
Merkmal / Aspekt | Contao (CMS) | Moodle (LMS) |
---|---|---|
Zweck / Fokus | Verwaltung und Darstellung von Webinhalten | Organisation und Durchführung von Lernprozessen |
Zielgruppe | Website-Besucher, Lehrende, Content-Editoren | Lehrende, Studierende, Schulungsleiter |
Typische Nutzung | Öffentlichkeitsarbeit, Information, Präsentation | Kurse, Aufgaben, Tests, Lernfortschritt |
Benutzerverwaltung | Einfaches Rechte-/Rollenmanagement | Feingranular: Kurszuweisungen, Gruppen, Rollen |
Benutzerverwaltung | Gering (Formulare, einfache Kommentare) | Hoch (Quiz, Foren, Gruppenarbeit, Zertifikate) |
Design/Template-Freiheit | Sehr flexibel, pixelgenaue Layoutkontrolle | Funktional, aber begrenztere Layout-Anpassungen |
Integration | Kann Moodle-Inhalte verlinken oder einbetten | Kann externe Inhalte (z. B. von Contao) einbinden |
Barrierefreiheit & SEO | Sehr gut anpassbar (wenn gut gepflegt) | Guter Standard, aber nicht für Öffentlichkeitsarbeit optimiert |
Geeignete Aufgaben für Contao (CMS)
Contao eignet sich ideal für:
- Öffentliche Kursübersichten oder Semesterübersichten
- Landingpages für Studiengänge oder Fachbereiche
- Veröffentlichung von Lehrmaterialien wie Skripten, PDFs, Vorlesungsvideos (ohne Zugriffskontrolle)
- Aktuelles / News zu Lehrveranstaltungen oder Projekten
- Kontaktseiten, Sprechstundeninformationen
- Barrierefreie Webseiten, die auch mobil optimiert sind
Typisches Einsatzszenario in der Lehre: Erstellen einer öffentlichen Institutswebsite mit Ankündigungen, Semesterplänen, Kontaktinformationen und Links zu Moodle-Kursen. Oder eben eine Seite mit Informationen zu Handwaffen und Gefechtsfahrzeugen.
Sinnvolle Kombination Contao + Moodle
Wenn beide Systeme in der Lehre einsetzt werden, ist eine Trennung der Aufgabenbereiche klar empfehlenswert:
- Contao als öffentliches Portal: Präsentation der Lehre, Vorstellung von Dozierenden, aktuelle Nachrichten, allgemeine Informationen.
- Moodle als geschützter Arbeitsraum: Kursverwaltung, Materialbereitstellung, Aufgabenbearbeitung, Kommunikation mit Studierenden.
Contao kann direkt zu einzelnen Moodle-Kursen verlinken (z. B. „Jetzt am Kurs teilnehmen“) oder Moodle über Plugins einbetten (z. B. Kalender, letzte Beiträge).
Fazit
System | Stärken in der Lehre | Schwächen in der Lehre |
---|---|---|
Contao | Öffentlichkeitsarbeit, Inhaltspflege, Designfreiheit | Keine Lernprozesse, wenig bis keine Interaktion |
Moodle | Digitale Lehre, Lernsteuerung, Interaktivität | Schwaches Webdesign, nicht für Marketingzwecke und große Mengen an Inhalt gedacht |
Warum jetzt Contao noch zusätzlich?
Argument 1: Zielgruppenorientierung – Öffentlichkeit vs. geschlossene Lernräume
„Contao ist für alle – Moodle ist für Lernende.“
Erklärung:
Contao ist dafür gebaut, Informationen öffentlich zugänglich, barrierefrei, klar strukturiert und suchmaschinenoptimiert darzustellen. Moodle ist dagegen auf geschlossene Kursräume ausgerichtet – das bedeutet Login-Zwang, eingeschränkte Navigation und eine Lernlogik, die für Außenstehende oft verwirrend wirkt.
👉 Konter: „Ja, man kann Inhalte auch in Moodle schreiben – aber wer sie finden oder lesen soll, muss sich erst einloggen, durch Kurse klicken und findet sich oft nicht zurecht.“
Argument 2: Professionelles Webdesign & UX
„Contao ist für die schöne Darstellung gemacht – Moodle für funktionale Lerninhalte.“
Erklärung:
Mit Contao lässt sich ein ansprechendes, modernes Webdesign realisieren, das auf die Corporate Identity abgestimmt ist. Es bietet vollständige Kontrolle über Layout, Typografie, Bildsprache und Navigation. Moodle hat zwar Themes, aber diese sind meist funktional, technisch geprägt und schwer flexibel anpassbar.
👉 Konter: „Moodle-Inhalte sehen oft aus wie Formularseiten – Contao ist ein echtes Schaufenster für unsere Inhalte.“
Argument 3: Inhaltliche Struktur und Wartbarkeit
„Contao erlaubt saubere Strukturierung und Wiederverwendbarkeit von Inhalten.“
Erklärung:
Mit Contao kannst du Seiten hierarchisch strukturieren, Inhalte modular aufbauen (z. B. News, Events, FAQs, Glossare) und zentral pflegen. In Moodle verschwinden Inhalte oft in Kursen und sind dort schwer auffindbar oder mehrfach angelegt.
👉 Konter: „Was in Moodle in einem Kurs steckt, ist woanders nicht sichtbar – mit Contao haben wir eine zentrale Informationsquelle.“
Argument 4: Performance & Ladegeschwindigkeit
„Contao ist leichtgewichtig – Moodle lädt schwerfällig.“
Erklärung:
Contao-Seiten laden schnell und sind für große Besucherzahlen optimiert. Moodle ist datenbankintensiv, jeder Seitenaufruf erfordert viele Serveranfragen, was bei öffentlichen Informationsseiten unnötig ist.
👉 Konter: „Warum einen Lernserver mit Inhaltsdarstellung belasten, wenn es mit Contao viel effizienter geht?“
Argument 5: Trennung von Zuständigkeiten - klare Rollen
„Didaktik gehört in Moodle – Präsentation gehört in Contao.“
Erklärung:
Mit zwei Systemen kannst du klare Verantwortlichkeiten schaffen: Webredaktion betreut Contao, Lehrende betreuen ihre Moodle-Kurse. Mischst du beides in Moodle, verwischt die Grenze und Inhalte werden schlechter gepflegt.
👉 Konter: „Wollen wir, dass Lehrende selbst die Startseite gestalten – oder lieber, dass sie sich auf die Lehre konzentrieren können?“
Zusammenfassung als Kernbotschaft
„Moodle ist ein Klassenzimmer – Contao ist das Schulgebäude mit dem Leitsystem draußen dran.“ Moodle zeigt, was innerhalb des Kurses passiert – Contao zeigt der Welt, was wir anbieten, wie man uns erreicht, und was wir tun.
Schlusspunkt zum Mitnehmen
„Nur weil man Inhalte auch in Moodle unterbringen kann, heißt das nicht, dass man es sollte. Contao macht es schöner, strukturierter, barrierefreier – und für alle erreichbar.“